Panoramaweg - Beschreibung

 

Frauenbründl in Osterwitz

Das Frauenbründl oder auch Augenbründl

Das Osterwitzer Frauenbründl liegt etwa 150m nördlich von unserer Wallfahrtskirche unmittelbar an der heutigen Landesstraße, über die man von der Hebalmstraße kommend in unser Bergdorf gelangt. Es ist eine Art Marterl mit drei Bildnischen und einem Quellenbecken am Boden, wo die Quelle hinein rinnt. Es wird berichtet, dass die Wallfahrer in früheren Zeiten dieses Wasser mit nach Hause genommen haben und dass sie sich damit die Augen benetzt haben. Heilungen müssen in früheren Jahrhunderten in Osterwitz vorgekommen sein und sind wohl auch mit diesem Frauenbründl in Verbindung gebracht worden, weil es angeblich ein sog. Wunderbuch in Osterwitz gegeben hat, das leider verschollen ist. Dieses Buch enthielt die Berichte der Wunder, die durch die Anrufung der Gottesmutter in Osterwitz geschehen sind. Die Wallfahrt nach Osterwitz hat schon im 17. und 18. Jahrhundert eine Hochblüte erreicht. Dieses Bründl wurde im Jahr 2003 von der Gemeinde renoviert – die neuen Bilder in den Nischen stammen von der Malerin Melitta Zingler aus Deutschlandsberg .

 

Der Teufelsstein

In der Sagensammlung „Was die Heimat erzählt!“ (von Felix Brauner) sind zahlreiche Sagen aus der Weststeiermark und auch von Osterwitz enthalten. Viele Sagen berichten von einem Pakt mit dem Teufel, den Menschen eingegangen sind um mit seiner Hilfe reich zu werden, obwohl sie ihm ihre Seele versprechen mussten. Heilige Dinge, wie Kreuze oder Weihwasser, konnten den Teufel aber in letzter Minute abwehren, sodass er wieder ohne Seele in die Hölle fahren musste. Der Teufelsstein ist eine senkrecht im Wald des vlg. Trahütter stehende Felsplatte, die ziemlich genau die Größe und Form der Osterwitzer Kirchtüre hat. Es wird berichtet, dass der Teufel über die Frömmigkeit der Menschen so erbost gewesen sein soll, dass er den Plan fasste, die Kirchentür mit diesem Stein fest zu verrammeln, wenn alle Leute in der Kirche waren, dies soll bei der Christmette geschehen sein, wo der Teufel diese Felsplatte vom sog. Schrattlofen von Salleg geholt hat. Als er mit dem Stein in der Luft unterwegs war, läutete man gerade während der Mette zur Lesung eine Glocke, der Glockenton nahm dem Teufel die Kraft und er musste den Stein fallen lassen. Seitdem steht er dort kerzengerade im Wald.

Teufelsstein in Osterwitz

 

Wolfsgrube in Osterwitz

Die Wolfsgrube von der „Zachhold“

Der letzte Wolf wurde im Koralpengebiet vor dem ersten Weltkrieg erlegt. Die Siedlungsgeschichte unseres Dorfes beginnt aber bereits im 13. Jahrhundert. In den dichten ausgedehnten Wäldern der Koralpe hat es in den frühen Jahrhunderten Bären, Wölfe und Luchse gegeben. Ihr Unwesen und ihre Gefährlichkeit haben unsere Vorfahren sicher stets zu spüren bekommen. Die bäuerliche Bevölkerung verfügte über keine Schusswaffen, so konnte ein so schnelles und schlaues Tier, wie der Wolf, der sich auf Haustiere als Beute spezialisiert hatte , mit einer Ziege oder einem Schaf als Lockvogel gefangen werden. Die Wolfsgrube musste so tief sein, dass es für den Wolf daraus kein Entkommen gab. Die Abdeckung und Tarnung der Grube war sicher mit viel Erfahrung verbunden und die Überlistung eines Wolfes ein kleines Kunststück.

 

 

Text: Prof. Hubert Pongratz